Dienstag, 30. Oktober 2007

Unglaubliche Dinge spielen sich ab an der MIUN

Am Montag habe ich mich gleich Morgens wieder an das Abschlusspaper für den zweiten Kurs gesetzt. Am Mittag bin ich mit Lucia dann mal 2h spazieren gegangen um die mittlerweile rar gewordenen Sonne zu genießen. Nur zur Info, es beginnt hier nun schon um 16Uhr mit der Dämmerung.
Danach arbeiteten wir weiter an unserem Paper.

Kurzer Einwurf:::::
Ich bin mir nicht sicher, ob ich es schonmal erwähnt hatte, deswegen dieser kleine Einschub.
Beim letzten Abschlusspaper ist der Gruppe vorgeworfen worden, dass einige Plagiate erstellt hätten indem sie einfach aus Büchern kopiert haben sollen. Daher hatten wir immernoch keine Ergebnisse der Arbeiten, da erst am Montag eine Entscheidung und die Noten mitgeteilt werden sollten.
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Als ich so mit Lucia über unserer Arbeit saß, da erreichten uns am Campingplatz so nach und nach die E-Mails des Profs mit den Ergebnissen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier los war. Überall wurden die Türen aufgerissen, Menschengruppen standen zusammen, diskutierten und wollten sich vergewissern, dass das, was wir gerade gelesen hatten, einfach nur ein Witz sein konnte.
Wir sind 25 Leute im Kurs gewesen, davon 15 Deutsche. Insgesamt 13 Deutsche sind durch den Kurs gefallen und das beste kommt noch. Es sind nur Deutsche durch den Kurs gefallen. Alle Schweden, Belgier, Franzosen und Chinesen haben bestanden. Jetzt kommt der Hammer. Den "Durchfallern" wird quer durch die Bank Plagiarism (Plagiarismus) vorgeworfen. Ihr hättet die Mails mal lesen müssen. Ich erhielt eine Mail mit dem Inhalt: Von Anfang bis Ende aus dem Artikel übernommen. Soll heißen: ich hätte alles nur kopiert. Ich war so froh, dass ich nicht der Einzige war, der solche Comments erhalten hatte. Allen anderen wird ebenfalls vorgeworfen, dass sie nur kopiert haben sollen und das auch noch als ihre eignene Arbeit präsentiert hätten.
Ich kann unsere Empörtheit hier schriftlich gar nicht wiedergeben. Ich habe in meinem Studium noch nie so eine Demütigung erlebt.

Hier ein paar Fakten:
- Die Leute, die uns vor der Bewertung gesagt haben, dass sie nur kopirt haben, haben allesamt den Kurs bestanden.
- In den 3 Papern zuvor erhielten wir fast alle die maximale Punktzahl unter Verwendung des exact gleichen Schreibstils.
- Selbst Leute, die keinen ganzen Englischen Satz herausbekommen, haben den Kurs bestanden.
- Merkwürdigerweise haben alle Nationalitäten das Paper und den Kurs bestanden, nur nicht die Deutschen.
- Schwedische Studenten, die von ihren Erfahrungen als Servierer in nem Coffeeshop als Sommerjob erzählt haben, haben tatsächlich den Kurs bestanden. Sagt mal, dreht sich die Welt andersherum??? Was ist daran wissenschaftliche Arbeit. Wenn wir in Deutschland dieses Paper vorzeigen, da würden die uns auslachen und Fragen ob wir noch ganz dicht sind.

Wir konnten das alles natürlich nicht auf uns sitzen lassen und haben heute als geschlossene Gruppe den Prof in der Uni aufgesucht und ihn zur Rede gestellt. Dieser Idiot (entschuldigung, aber eine andere Bezeichnung ist einfach nicht mehr möglich), grinst uns nur ganz bescheuert an, als wir dann vor ihm standen. Als würden wir scherzen.
Was dann passierte, ist an Dreistigkeit nicht mehr zu übertreffen. Auf unser Statement, dass wir geschockt waren, nachdem wir die Bewertung gelesen hatten, antwortete er, was wir denn meinen, wie er doch geschockt war, als er unsere Paper gelesen hat. Des Weiteren fragte er uns allen ernstes, ob wir in Deutschland auch Plagiarismus betreiben würden.
Wie gesagt, ich kann hier natürlich nicht alles wiedergeben, aber versetzt euch in die Lage von Deutschen Studenten, die Nächte lang an dieser Arbeit geschrieben haben, ein reines Gewissen haben und es nach den in Reglements die auch in Deutschland gelten, geschrieben haben und dann als Gruppe von 13 Leuten Plagiarism vorgeworfen bekommen. Das geht gar nicht und ist aus unserer Sicht inakzeptabel.
Nach dem Gespräch mit dem Prof haben wir uns sofort an die International Coordinatorin gewendet, die sich dann doch verständnisvoller dem Problem angenommen hat. Morgen erwarten wir eine Mail von Ihr, wie die Mittuniversitetet gedenkt, zu einer Lösung zu kommen. Denn das was hier gerade abgeht, ist unter aller Würde. Sollte es keine für uns akzeptable Lösung geben, werden wir uns an den bereits informierten Dekan wenden und notfalls noch an höhere Instanz. Auch die Deutschen Unis werden Informiert was hier gerade passiert, und es so noch nie gegeben hat. Eine Arbeit schlecht bewertet zu bekommen ist eine Sache, aber 13 Leuten vorwerfen Plagiarismus begangen zu haben, das ist unhaltbar und eine ungeheure Anschuldigung, die sich auch auf die Zukunft auswirken kann.
Jetzt warten wir erstmal die Mail morgen ab und werden uns dann weitere Schritte überlegen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieser Prof sich im Klaren ist, welche Konsequenzen er da losgetreten hat. Wir werden doch nicht mehr positiv über die Mittuniversitetet berichten können und eher anraten, keinen Studenten mehr dort hin zu schicken. Das haben wir der International Coordinatorin auch deutlich gemacht, was bei ihr sicherlich auch eine Alarmglocke hat leuten lassen. Denn die MIUN profitiert auch eine ganze Menge von den Erasmusstudenten, besonders von der Vielzahl, die jedes Jahr aus Deutschland kommt.

Naja, soviel erstmal dazu. Auch wenn hier seit etwa 24 Stunden nur noch über diese Sache diskutiert wird, musste ich hier auch nochmal ein bisschen Dampf ablassen, weil es einfach so unverschämt und vor allem lächerlich ist.

Morgen und am Donnerstag werden Lucia und ich nochmal ordentlich für das zweite Abschlusspaper in die Tasten hausen müssen.
Ich berichte dann weiterhin über die Zustände an der MIUN.

Grüße

Sonntag, 28. Oktober 2007

Haunted House (Borgvattnet)

Am Samstag den 27.November sind wie, eine Gruppe von 20 Leuten, in das bereits erwähnte Haunted House in Borgvattnet, einem 200 Einwohner Dorf 100km nördlich von Östersund, gefahren um dort eine möglichst gruselige Nacht zu verbringen. Irgendwie wusste keiner so genau was auf uns zukommen sollte. Wir stellten uns ein präpariertes Haus vor, in dem es spuken sollte.
Als wir dann so gegen 15Uhr dort ankamen, da war das einzige was uns evtl. hätte gruseln können, dass die nächste Straße 12km entfernt lag und wir seit 50km keinen Handy Empfang mehr hatten.
Das Haus war im old-fashion Style ausgestattet, was das Ambiente schonmal sehr tauglich für Spuk und Gruseln machte.





Die letzten 12km ging es über Schotterpiste.














Es stellte sich schnell heraus, dass das Haus gar nicht präpariert wurde und es keine besonderen Gruselmechanismen gab, sondern irgendwann einmal evtl. jemand mal etwas gesehen haben will, was einem Geist glich und so weiter.....







Die Zimmer waren wirklich sehr interessant eingerichtet.










Paddy, Mirko, Basti und Florian.










Jana, Amelie und Sören.








Das "Ghost House" in seiner vollen Pracht.




























Nach der Ankunft wurde erstmal schon Fika gemacht mit Kaffee und Keksen.







Das Licht und die alten Möbel waren schon ein interessantes Ambiente. Aber bis jetzt, noch nichts gruseliges.







Nach dem Kaffe gings zum Friedhof und nem alten Baum, der irgendwie interessant gewachsen sein sollte.









Naja, auch hier waren wir ein wenig enttäuscht.









Hier sind wir, ich, Daniel, J.f., Paddy und Sören in einer alten Lagerhöhle auf einem Feld.

























Karten spielen.








Man hätte wirklich irgenwie mal erwartet, dass mal etwas passiert, aber es passierte einfach nichts.




















Hier in diesem Flur habe ich dann später auf ner Isomatte geschlafen, da es nicht genug Betten für alle gab.






Dies war ein kleines Nebenhaus, in dem man übernachten konnte, wenn es einem zu gruselig wurde im Ghost House. :-) Das ich nicht lache.















Hier wird gerade Abendbrot zubereitet. Das brauchte anscheinend zuviel Energie und dann passierte mal etwas.......






... der Strom fiel aus. Mehrere Male habe ich Sicherungen am hausanschlusskasten überprüft und getauscht, bis nach langem hin und her herauskam, dass im Flur ein defekter elektro Heizkörper Auslöser für das alles war. Wir dachten schon für einen Moment, das gehöre zum Entertainment. Weit gefehlt.



















Daniel beim Nudeln warm halten. Immerhin musste für 20 Leute gekocht werden.








Adrian und J.F.
















Nach dem Essen spielten wir dann noch Mord im Dunkeln um wenigstens Spaß zu haben, wenn schon keine Schocker vorhanden waren.
















Daniel las uns dann noch aus alten Gästebüchern vor, was die Leute hier so erlebt haben wollen; Geister, Gesichter, Stimmen und was nicht alles. Alles lächerlich.







Annina und Basti.














Der Abend nahm halt so seinen Lauf, Quatschen, Karten spielen und ab und zu mal erschreckten wir uns aus Verzweiflung gegenseitig. Um etwa 3Uhr machte ich es mir dann im oben erwähnten Flur bequem und versuchte zu schlafen, was allerdings etwas dauerte, da andere noch eine Pokerrunde beenden und natürlich die bereits schlafenden Damen erschrecken mussten.




Am nächsten Morgen war dann Aufräumen und Frühstück angesagt. Um 11Uhr mussten wir das Haus dann schon wieder verlassen, weinten dem jedoch keine Träne nach.

































Wir bekamen sogar noch ein Spökdiplom, eine Art Beweis, dass wir die Nacht in diesem unheimlich gruseligen Haus überlebt hatten.







Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Fluss. Hier von links: Matthias (Evas Freund, der gerade zu Besuch ist), Eva, ich und Jana.




Am Campingplatz angekommen wollte ich mein Auto erstmal ducrch die Waschstraße schicken, entschied mich aber bei einem Preis von 14€ doch lieber für selber waschen.







Das war aber auchmal ein Dreck. Es hatte in der Nacht in Borgvattnet geregnet, was die Rückfahrt über die 12km Schotterpiste zu einem Dreck Abenteuer machten.





Letzten Endes kann ich sagen, es war ein schöner Abend, aber es hat sich definitiv nicht gelohnt. Diesen Abend hätten wir auch am Campingplatz haben können.


Total Müde gingen Eva, Simone, Lucia, Henning und ich noch ein bisschen spazieren.




Am Abend höhlte ich dann noch einen Kürbis aus und stellte ihn schonmal für Halloween vor die Tür. Ich war nur 20min. bei Henning drüben und als ich raus kam, da lag der Kürbis bereits 5meter weiter zertreten. Man was war ich sauer. Schweden ist halt auch nicht mehr das, was es mal war.


Später gab es dann noch bei Eva Kürbissuppe aus den Inhalten von drei Kürbissen, die wir ausgenommen hatten.
In dieser Nacht hatte ich ne Menge Schlaf nachzuholen.