Donnerstag, 24. Januar 2008

Trip nach Kiruna (300km nördlich des Polarkreises)

Hej mal wieder.

Wehmütig muss ich feststellen, dass dies einer der letzten Blog Einträge in diesem Blog sein wird. Ganze 6Tage Östersund stehen noch bevor. Doch kommen wir lieber zu den erfreulichen Dingen.

Am Sonntag bot sich uns ein wunderschöner Wintertag den wir natürlich wie so häufig während eines Spaziergangs genossen.












Die Schneerampe, wo die Straßenmeisterei Östersunds Schnee aufschüttet wächst unaufhaltsam. Mittlerweile ist aus der ca. 25m hohen Rampe bereits ein Halbkreis geworden.






Den restlichen Tag wurde sich erholt und gepackt. Denn am Abend um 20:41Uhr starteten wir, Simone, Lucia, Sören und ich, mit der Bahn in das 13,5h entfernte Kiruna. Die nördlichste Stadt Europas, ca. 300km nördlich des Polarkreises gelegen. Wir hatten uns ein Ligeabteil gemietet, oder eher gesagt 4 Betten in einem Abteil.

Montag, 21.01.2008


Als wir am nächsten Morgen aufwachten, befanden wir uns bereits 100km vor Kiruna bei Gällivare und als wir die Jalousie hoch machten, trauten wir unseren Augen kaum. Das Fenster war anscheinend undicht und es bildete sich in der Nacht eine risesige Eisschicht von Innen.










Ankunft in Kiruna um 10:18Uhr. Temperaturen so um die -6°C.








Der Bahnhof der nördlichsten Stadt Europas.








Simone, Lucia und Sören nachdem wir unser Gepäck in der Jugendherberge untergebracht hatten.







Was will uns dieses Schild sagen? Schlitten kreuzen? SChlitten Parkplatz? :-)







Das Willkommensschild vor dem Scandic Hotel Kiruna.










Die Schneerämer sind hier rund um die Uhr im Einsatz und haben immer alle Hände voll zu tun. Hier vor der Tourist Info.








Unser STF Vandrarhem (Jugendherberge) als die Sonne um 15Uhr untergegangen war.








Eisskulpturen in der City.






















Es war Vollmond.

















Schnee gab es wirklich genug. So hatte ich mir das auch für Östersund vorgestellt.










Die Kyrka (Kirche) von Kiruna.








Sieht irgendwie aus wie im Märchen.










Die Hauptstraße E10.









Diese führt Richtung Westen nach Narvik in Norwegen.


















Am Nachmittag wärmten wir uns noch ein wenig auf, bevor wir um 18Uhr zur Snowscooter Tour abgeholt wurden. Wir fuhren nach Camp Alta, ca. 15km südlich von Kiruna. Dort wurden wir, gemeinsam mit zwei Holländern, kleidungstechnisch ausgestattet und saßen kurze Zeit später auch schon auf den Scootern.





Lucia und Sören, kurz bevor es los ging.









Sören und ich wechselten uns auf einem Scooter ab und Lucia und Simone taten das Gleiche auf ihrem Scooter.







Wir fuhren eine ganze Weile durch wunderschöne Winterlandschaft und folgten präparierten Tracks zu einem Aussichtspunkt auf einem Berg. Die Fahrt war mehr als nur abenteuerlich und unglaublich.





Simone und Lucia beim Schneeengel "produzieren". Gefroren hat man in der Kleidung wirklich nicht.
















Nachdem wir den Berg verlassen hatten sollten wir zu einer Hütte am Camp fahren und uns bei Tee/Kaffee und Keksen aufwärmen. Unser Guide verfuhr sich allerdings mächtig, was uns mehr als nur zu Gute kam. Somit dauerte die Tour insgesamt beinahe 5,5h anstatt der geplanten 4h. :-)



Durch das Verfahren des Guides hatten wir erst richtig Spaß. Während unser Guide schwitzte und überlegte, ob er uns aus dem Tiefschnee nochmal herausbekommen würde, drehten wir erst richtig auf. Die High Speed Fahrten ab von den präparierten Tracks waren wirklich das Highlight.





Am Camp gab es dann noch Kaffee und Kekse. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, bevor wir die Scooter wieder auf den Hof fahren mussten.














Dienstag, 22.01.2008

Am Dienstag machten wir nach dem ausgiebigen Frühstück einen Spaziergang durch die Stadt.





Der Bahnhof von Kiruna.







Die Mine von LKAB (Luossavara Kirunavara Aktien Bolag) dem größten Eisenerzbergwerk Europas.







Eine verlassene verschneite Straße in Kiruna.






Um 13Uhr setzten wir uns dann in den Bus, der uns zum Eishotel nach Jukkasjärvi brachte. Der Eintrittspreis von 25€ war schon ziemlich übertrieben, aber ich denke, einmal im Leben muss man das gesehen haben. Ein ganzes Hotel, ausschließlich gebaut aus Eis und Schnee. Mit über 200 Betten.














Mit dieser Toilette wurden wir bereits begrüßt.










Der Eingang zum Eishotel.



















Die ABSOLUT ICEBAR.









Gemütlich war es....








.... aber es führte zu nassen Hintern.










Die Haupthalle.





















Ob es bei -8°C wirklich kuschelig werden kann?



























Die nächsten Bilder zeigen verschiedene Art Rooms, die man für unglaubliche Preise buchen kann. Sie beinhalten nicht nur das Bett, sondern höchst aufwändig erstellte Skulpturen und Verzierungen.



























































































Kurz bevor wir uns in den Bus zurück nach Kiruna setzten, konnte ich noch diesen herrlichen Sonnenuntergang fotografieren. Oder waren es doch eine Art Nordlichter???



Zurück in Kiruna mussten wir erstmal noch ne Runde Schlaf nachholen oder ein wenig ausruhen. Um 18Uhr startete dann das diesjährigen Kiruna Snowfestival. Hauptattraktion ist der Skulpturen Wettbewerb. 5Tage haben die Künstler Zeit, aus einem riesigen Schneeblock ein Kunstwerk zu erschaffen. Sogar zwei Deutsche Teams waren neben vielen Tschechen am Start.




Auf dem Weg in den Park zum Snowfestival ging die Sonne schließlich über den Bergen der Kirunavara Miene unter.
















Hier zu sehen, die ca. 3x3x3m Schneeblöcke, die ab Mittwochmorgen um 8Uhr bearbeitet werden durften.







Für die Bevölkerung von Kiruna war es ein wirkliches Highlight, der Eröffnungsfeier zu folgen, auf der die Teilnehmer sowie die restlichen Aktivitäten bei Samischer Musik vorgestellt wurden.













Mittwoch, 23.01.2008

Am Mittwochmorgen, noch bevor wir uns zum Frühstück begeben konnten, erlebten wir diesen wunderschönen Sonnenaufgang über der Kiruna Kyrkan. Oder aber vertue ich mich und auch hier handelt es sich um die angepriesenen bunten Nordlichter der nördlichsten Stadt Europas??? :-)











Es versprach ein schöner sonniger tag zu werden. Nach dem Frühstück machten wir uns zu den fleißig arbeitenden Künstlern und ihren Skulpturen auf.









Team Italien war schon eifrig dabei. Nicht zu verachten bei Temperaturen um die -12°C.

















Im Anschluß wanderten wir zum Fuße des Luossavaara Berges, ein im Jahre 1997 stillgelegter Minenhügel, der heute zu Kirunas Skipiste umfunktioniert ist.






Es war ein eisiger Spaziergang bei etwa -14°C aber dem schönsten Sonnenschein, den man sich wünschen kann.







Immer näher arbeiteten wir uns dem Minenhügel entgegen.








Man sieht deutlich. Schnee ist in Kiruna keine Seltenheit und dieses Auto wahrscheinlich länger nicht mehr bewegt worden.






Unser Weg führte uns durch die verschneiten Holzhüttensiedlungen und am Horizont konnte man die Gebirgskette an der Schwedischen Grenze zu Norwegen sehen. Wir mussten häufig einfach stehen bleiben und dieses unglaublich schöne Panorama genießen. Kaum zu beschreiben.















Als wir der Piste sehr nahe waren, wollte die Sonne schon bald wieder unter gehen.
















Die Kirunavaara Mine.






Hier kommen nun ein paar Schwarz-Weiß Impressionen:













Es lag schon unglaublich viel Schnee. So hatte ich es mir auch vorgestellt.















Nach einer kurzen Fika Pause und ein paar Minuten Wärme in einem Umkleideraum am Fuße des Loassavaara machten wir uns an den "Abstieg" zurück in die Stadt.

















Die obligatorischen Gruppenfotos :-).






Nach Kaffee und Kuchen in einem Café über der Touristinfo startete die Minentour in den Kirunavaara, die wir morgens bei der Touristinfo gebucht hatten. Mit einem Reisebus und etwa 25 weiteren Gästen fuhren wir bis auf 525m hinab in den Minenstollen. Hier waren es doch glatt 8°C. Immerhin 20°C wärmer als draussen.




Die Einfahrt in die Mine.















Diese Tour war wirklich nochmal ein absolutes Highlight dieser Reise und auch das beste, was ich bis jetzt an Minen gesehen habe. Die LKAB wird sogar in den nächsten 25 Jahren die Stadt Kiruna mit ihren 18.000 Einwohnern verlegen, um das fast reine Eisenerz unter der Stadt weiter zu fördern. Straßen und Seen mussten bereits verlegt werden.





Ein bis Ende der 90er verwendetes Bohrfahrzeug.















Der speziell angefertigte Radlader, der ebenfalls bis vor ein paar Jahren in Betrieb war. Es is sehr interessant gewesen: Alle Fahrzeuge hier unten fahren und arbeiten ausschließlich mit elektrischem Antrieb, da unter Verwendung von Benzin die Explosionsgefahr zu hoch wäre.












Durch diese Stollen wurden wir geführt. Gegen Ende der Tour gab es in 525m unter dem Meeresspiegel noch Kaffee und Kuchen in einem Café.










Nachdem wir um 17:45Uhr wieder an der Touristinfo ankamen, begaben wir uns nochmal zum Hostel, um unser Gepäck abzuholen. Um 18:35Uhr ging dann unser Nachtzug zurück ins südliche Östersund, wo wir so gegen 6:50Uhr heute Morgen ankamen. Die Rückfahrt war ziemlich anstrengend und so richtig schlfen konnte man irgendwie auch nicht in dem Liegeabteil. So musste ich mich nach der Ankunft nochmal 4h ins Bett begeben.

Diese letzte große Reise hier oben war wirklich nochmal jede Krone wert und ich bin froh, dass wir diese noch unternehmen konnten.

In den nächsten tagen steht jetzt noch ein wenig Organisatorisches für den Bachelor auf dem Program und ich möchte vielleicht noch ein wenig die Umgebung von Östersund erkunden. Nach dem Wochenende geht es dann ans Packen, Putzen und aufräumen. Am 30. werde ich dann das Auto packen. Am 31. Januar um 8:30Uhr findet dann die Begutachtung und Übergabe unserer Hütten statt. Nach einem letzten Frühstück bei Eva werden Lucia und ich uns dann langam auf den Weg in den Süden machen, wozu wir uns allerdings ein wenig Zeit lassen möchten.

So, jetzt muss ich noch ein wenig Schlaf nachholen.

Hej da.